Sensenhammer – wie der Name schon sagt: Hier wurden von 1778 bis 1987 Sensen hergestellt. Mit dem Werkzeug lassen sich Gräser, Getreide und Büsche ohne Motor und mit Muskelkraft mähen. Auf diese Art schnitt man früher die Ernte und pflegte die Flur, bis unsere Landwirtschaft durch die Industrialisierung komplett verändert wurde. Ein nachhaltiges Leben lässt so manchen wieder zur Sense greifen: Mit ihr hält man zum Beispiel die Bienenweide in Schuss.
Das historische Ensemble aus Werkhallen, Villa, Wohnhäusern sowie Stallungen liegt nord-östlich im Stadtteil Schlebusch umgeben von viel Grün; für Auswärtige eine echte Entdeckung. So viel Romantik am Chemiestandort Leverkusen? Die verklärte Vorstellung schwindet bald einem realistischen Bild der Manufakturarbeit.
Die ständige Ausstellung zeigt anhand des Mikrokosmos Sensenhammer exemplarisch den Übergang vom vorindustriellen in das industrielle Zeitalter sowie die Entwicklung in die Moderne. Auch ohne Vorführung wirken Maschinen und Anlage beeindruckend. Es riecht nach Eisen, Feuer und Staub. Das Licht zerreißt die Dunkelheit des Backsteinbaus. Die Atmosphäre unterschiedet sich stark von Lichten und Transparenten unserer Tage.
Neben oder besser gesagt mit den Maschinen: der Mensch im Sensenhammer. Ob Chef oder Arbeiter, sie alle werden einfühlsam vorgestellt. Ihre Rollen und Schicksale berühren. Die Geschichten regen an, über unsere heutige Arbeitswelt nachzudenken.
„Funken der Begeisterung“ springen im Freudenthaler Sensenhammer schnell auf die Besucher über. Das lebendige Industriemuseum punktet mit Schmiedevorführungen. Sie vermitteln eindrucksvoll alle Aspekte des alten Handwerks, von schwerer körperliche Arbeit bis hin zu Erfahrung und Präzision. In Zeiten der Digitalisierung fühlen sich Besucher des Sensenhammers wie in einer Zeitkapsel. Den jugendlichen Besuchern ist das vielleicht gar nicht so bewusst, wenn sie als „Kleine Sensenschmiede“ anpacken dürfen. Das museumspädagogische Angebot ist für Grundschulen kostenfrei – möglich gemacht durch die großzügige Unterstützung des Lions Club Leverkusen-Rhenania.
Dank des engagierten Fördervereins blieb der historische Gebäudekomplex erhalten und wird seit 1991 restauriert und entwickelt. Neben der ständigen Ausstellung locken wechselnde Kunstpräsentationen, Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen sowie private Events in das lebendige Museum. Sein Leiter, Jürgen Bandsom, wandelt die positive Resonanz in Motivation und lädt Leverkusener ein, sich ehrenamtlich zu engagieren. „Hier gibt es viel zutun. Wir können wirklich jedes Talent gebrauchen“, versichert Bandsom, der sich auch über Spenden oder die stille Mitgliedschaft im Förderverein freut.
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Freudenthaler Sensenhammer
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